
Manchmal tut es weh, wenn wir aus unserem Traum aufgerüttelt werden. Aus unserer kuscheligen, schnuckeligen Welt aufwachen sollen, in der alles so schön ist, man sich überglücklich fühlt und vor Freude die Bäume umarmen könnte.
Und dann steht man vor einem Scherbenhaufen, der für einen Moment ein liebendes Herz war…
… Doch bringen Scherben nicht auch Glück?
Werden in China nicht zerbrochene Porzellantassen wieder mit Gold zusammengefügt?
Sind diese Tassen danach nicht noch wertvoller als zuvor?
Wenn unsere Gefühlswelt in Chaos gerät, haben wir dann nicht die Chance uns komplett neu zu sortieren? So wie die Raupe sich erst einmal auflöst, um dann durch die Methamophose zum Schmetterling zu werden?

Einige Gefühle kommen vermeintlich als Liebe daher, doch sind oft eine gelernte Rückkopplung und Widerspiegelung unserer Erfahrungen und Verletzungen.
Ich habe jemanden getroffen, der bei mir schnell alle Lichter angeknipst und sich in mein Herz gemogelt hat. Doch es waren toxische Gefühle, denn sie ließen mich viel kleiner fühlen, als größer. Alles drehte sich in meinem Kopf nur um ihn. Mein Herz war in Daueraufregung. Es fühlte sich innerlich an wie Silvester: viele bunte Raketen schossen in den Himmel. Ich quasi gleich mit. Doch mir ging die Bodenhaftung verloren…
Diese Situation habe ich mit meiner Therapeutin bearbeitet und gelernt: Werde ich von einem Mann sehr schnell mit Charme umhüllt, so dass ich daraufhin abhebe und immer wieder den Kontakt zu ihm suche, dann ist es für mich eine „Red flag“. Ein deutliches Zeichen, dass mein Gegenüber starke narzistische Züge aufweist und ich lieber mehr Distanz als Nähe suchen sollte.
Das Bezaubertsein fühlt sich tatsächlich sehr berauschend und lebendig an und genau hier liegt die Gefahr. Es wird schnell mit positiven Attributen in Verbindung gebracht und der kritische, souveräne Blick geht verloren. Als Metapher: der Flug mit der Rakete fühlt sich aufregend an. Doch wenn man kein Astronaut ist, der sie steuern kann, kommt es zu einer gefährlichen Bruchlandung. „Raketengefühle“ sind zu schnell und intensiv und nicht gesund. Gesund ist eine leichte innere Freude, die langsam entsteht und bei der die Füße fest auf dem Boden stehen bleiben.
Für das innere Kind ist es so als ob es zum ersten Mal ein Eis isst. Es schmeckt so schön süß und es kühlt. Der Zucker löst viele Glücksgefühle aus. Das innere Kind möchte ab sofort nur noch Eis essen… Doch es wäre sehr ungesund und würde krank machen. Es wäre besser für das innere Kind süßes gesundes Obst zu essen. Das Obst stärkt mit seinen Vitaminen Körper, Geist uns Seele und schadet ihm nicht. Mal ein kleines Eis ist okay. Dann braucht es eine Pause bevor es das nächste bekommen kann. So kann das Kind lernen mit den großen euphorischen Gefühlen (als Reaktion auf den Zucker) umzugehen.

Wer bis hierher gelesen hat, dem danke ich für seine Zeit und seine Aufmerksamkeit. Gerne kann ein „gefällt mir“ oder ein Kommentar hinterlassen werden. Liebe Grüße Theia 🌙
Liebe Grüße
Max
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Dankeschön
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