
Heute schon an Morgen denken. Das ist auch bei psychischen Erkrankungen wie z. B. Schizophrenie sehr wichtig. Wenn ich heute gut für mich sorge, wie beispielsweise regelmäßig ausreichender Schlaf (ca 8 Stunden), dann bin ich ausgeglichener, entspannter, erfolgreicher im Job, weil ich mich besser konzentrieren kann und liebevoller im Umgang mit meinem Kind, weil ich geduldiger bin.
Auch ein gutes Stressmanagement ist hilfreich: Stressquellen möglichst entfernen und Dinge tun, die einem Freude bereiten.
Stressquellen können Rauchen, große Menschenmengen, zu viel Kaffee, zu wenig Geld, Alkohol, zu viel Zucker, Reizüberflutung, Menschen die einem nicht gut tun Bewegungsmangel oder zu hoher Druck im Job sein.
Ich konzentriere mich mit meiner Therapeutin immer wieder auf die Bewältigungssäulen, die die Widerstandskraft/ Resilienz im Alltag erhöhen können. Denn ich habe gelernt, dass es wichtig ist seine Bewältigungsmechanismen zu kennen, damit man in schwierigen Situationen bewusst auf sie zugreifen kann. Über diese Mechanismen kann man seine Gefühle, seine Gedanken, ja sein ganzes Nervensystem regulieren, wenn man im roten Bereich ist.
Es ging mir einige Zeit gar nicht gut. Jetzt komme ich langsam wieder in den grünen Bereich, weil die Medikamenterhöhung wirkt. Morgens kam ich wirklich schwer aus dem Bett. Es war jeden Tag ein Kampf. Die Freude fehlte und der Ausblick auf den anstrengenden Alltag war weniger aufmunternd. Ich fühlte mich sehr niedergeschlagen, antriebs- und kraftlos. Ich schwankte zwischen dem negativen Gefühl von „gestresst sein“ und dem positiven Gefühl von „gebraucht werden“. Ich fühle mich dick und unansehnlich, denn durch die Medikamente steigt der Appetit und damit auch das Gewicht. Doch ich habe einige Tools, die mir durch solch eine Zeit helfen, den Rücken stärken und mich auf dem Weg zurück in den grünen Bereich begleiten. Gegen den erhöhten Appetit hilft zum Beispiel Mariendistel sehr gut und sie stärkt auch die Leber (Apotheke oder wo es sonst Nahrungsergänzungsmittel gibt).
NACHHALTIGKEIT 🌱 🔜 🌳
DURCH DIE BEWÄLTIGUNGSSÄULEN 🏛 DER SELBSTFÜRSORGE

ERNÄHRUNG: Ausreichend Trinken, am besten Wasser, Saftschorle oder Tee. Das ist besonders wichtig, wenn Medikamente eingenommen werden. Frisches Obst und Gemüse essen schenkt wertvolle Energie und versorgen den Körper mit Mineralstoffen und Vitaminen. Z. B. Bananen haben viel Kalium und B-Vitamine und sättigen gut. Möhren sind gesund und auch gut für die Zähne. Heutzutage gibt es viele Smoothies etc, so dass unser Gebiss weniger feste Lebensmittel kauen kann. An apple a day keeps the doctor away, Äpfel gibt es bei uns fast immer.
INNERES GLEICHGEWICHT: Morgens gönne ich mir 10 Minuten Yoga um meinen Geist und Körper langsam und behutsam aufzuwecken. Seit ich vor ca. 2 Jahren starke Rückenschmerzen bekam, habe ich damit begonnen und war schnell und anhaltend wieder fit. Yoga ist aber viel mehr: der Fokus richtet sich hier auch auf die Atmung, man bekommt mehr Sauerstoff und nimmt den eigenen Atemrhythmus wieder wahr. Bewegung und Atmung sind fest miteinander verbunden und gelangen wieder in Einklang. Yoga unterstützt auch dabei Selbstdisziplin zu finden. Der Sonnengruß ist eine feste Abfolge von Asanas (Positionen), die im Flow hintereinander durchlaufen werden. Diese Struktur wirkt sich positiv auch auf andere Lebensbereiche aus. Wir erkennen andere Abläufe im Alltag sowie deren Notwendigkeit an, z. B. unsere Morgenroutinen. Letztlich fördert Yoga die Achtsamkeit, das Körpergefühl und das Selbstbewusstsein. Haltungsblockaden können sich lösen, der Körper wird wieder bewusst wahrgenommen, die tiefliegenden Muskeln werden trainiert und die Faszien gelockert. Ein aufgerichteter Körper führt zu einem aufgerichteten Geist und somit zu mehr Selbstvertrauen. Auch geführte Meditationen helfen dabei innerlich ruhig zu werden und zu entspannen. Sie enthalten positive Affirmationen/ Sätze, die den Geist stärken und in unserem Unterbewusstsein schlechte Glaubenssätze durch gute Gedanken ersetzen. Auch sanfte harmonische Klänge oder die Lieblingstanzmusik helfen dabei sich zu stabilisieren und auszubalanzieren. Die Natur kann uns ebenso Ausgleich ermöglichen. Am liebsten bin ich an Flüssen oder Seen. Ich mag das Plätschern des Wassers, die Enten und Schwäne und auch die Boote. Im Wald sind die Bäume miteinander vernetzt und steuern darüber ihr gemeinsames Immunsystem. Das wurde nun auch wissenschaftlich bewiesen. Gehen wir Menschen in den Wald, dann können wir uns mit diesem Immunsystem verbinden. Deshalb fühlen wir uns in der Natur meistens sehr wohl.
UMFELD: Ich finde es immer wieder schön, gebraucht zu werden. Das steigert das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit. Wenn ich etwas geben kann, bin ich zufriedener mit mir und fühle mich mit meinem Umfeld verbunden. Auch einen Rahmen für den Tagesablauf zu haben empfinde ich als hilfreich. Die Struktur gibt Sicherheit, Verlässlichkeit und Vorhersagbarkeit. Ich weiß, dass an alles gedacht ist, was wichtig für mich ist. Wissen ist für mich auch eine bedeutende Bewältigungssäule. Wenn ich mehr über Trauma, Schizophrenie oder toxische Menschen lerne, desto mehr nimmt es den Schrecken davor. Das Lernen ist für mich ein Bestandteil auf meinem Heilungsweg. Auch andere Menschen können uns gut tun. Sie helfen uns dabei, dass wir unsere Gefühle und Gedanken aus der Vergangenheit besser regulieren können. Einfach gesagt: ein gutes Gespräch mit einem Freund/ einer Freundin kann uns sehr gut tun und einen neuen Blick auf die Dinge schenken. Und auch eine Umarmung ist natürlich sehr wohltuend.
Die Bewältigungssäulen, die v.a. Betroffenen dabei helfen können wieder in einen grünen Bereich zu kommen, brauchen etwas Zeit um zu wirken. Es ist ein (Lern-) Prozess und es lohnt sich diesem Prozess eine Chance zu geben.